Therapieangebote
Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie ist eine Behandlung von psychischen („seelischen“) Erkrankungen mithilfe von wissenschaftlich anerkannten Verfahren, Methoden und Techniken. Psychische Erkrankungen können das Erleben, das Verhalten sowie das geistige und körperliche Wohlbefinden stark beeinträchtigen und mit Leid, Angst, Verunsicherung und Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen. Eine Psychotherapie ist dann ratsam, wenn psychische Probleme zu Krankheitserscheinungen führen und die alltäglichen Anforderungen des Lebens nicht mehr bewältigt werden können.Vor Beginn einer Psychotherapie ist eine Abklärung durch eine Ärztin oder einen Arzt zur Frage notwendig, ob körperliche Ursachen für die psychische Erkrankung verantwortlich oder mitverantwortlich sein können.
Wie funktioniert eine Psychotherapie?
Alle psychotherapeutischen Behandlungen haben gemeinsam, dass sie über das persönliche Gespräch erfolgen, das durch spezielle Methoden und Techniken ergänzt werden kann, z. B. freie Mitteilung von Gedanken und Einfällen, konkrete Aufgaben um z. B. Ängste zu bewältigen oder spielerisches Handeln in der Therapie von Kindern. Die Behandlung kann im Einzelgespräch oder im Rahmen einer Gruppentherapie erfolgen. Einzelbehandlungen haben in der Regel eine Dauer von 50 Minuten, Gruppentherapien eine Dauer von 100 Minuten. Eine wesentliche Bedingung für das Gelingen jeder Psychotherapie ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient*in und Therapeut*in sowie eine Klärung, ob das geplante Psychotherapieverfahren den Erwartungen der Patient*in entgegenkommt. Auf dieser Grundlage bietet Psychotherapie die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen das eigene Erleben und Verhalten sowie Beziehungserfahrungen zu besprechen, zu erleben und zu überdenken und infolge dessen Veränderungen auszuprobieren und herbeizuführen.
Welche Therapieverfahren gibt es?
Derzeit sind vier psychotherapeutische Behandlungsverfahren als Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung anerkannt, die analytische Psychotherapie, die systemische Therapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Verhaltenstherapie.
Die Verhaltenstherapie, das von mir angebotene Verfahren, geht davon aus, dass psychische Beschwerden das Ergebnis von bewussten und nichtbewussten Lernprozessen aufgrund der gemachten Lebenserfahrungen sind. Zu Beginn der Behandlung wird gemeinsam mit der Patient*in erarbeitet, welche Bedingungen der Lebensgeschichte und der aktuellen Lebenssituation zur Entstehung und Aufrechterhaltung der psychischen Symptomatik beigetragen haben und weiter wirksam sind. Auf dieser Grundlage werden gemeinsam die Therapieziele und der Behandlungsplan festgelegt. In der Verhaltenstherapie wird die Patient*in zur aktiven Veränderung des Handelns, Denkens und Fühlens motiviert und angeleitet. Dabei werden die bereits vorhandenen Stärken und Fähigkeiten herausgearbeitet und für den Veränderungsprozess nutzbar gemacht.
Quelle: Formblatt PTV 10, Informationen für Patient*innen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
Was ist Traumatherapie?
Unter Psychotraumatologie versteht man die Behandlung von Traumafolgestörungen. Als Traumafolgestörungen bezeichnet man normale Reaktionen auf ein unnormales und extremes Ereignis, ein sogenanntes Trauma, das mit längerandauernden Beschwerden in wesentlichen Lebensbereichen (persönlich, Familie, Ausbildung, Beruf, Soziales) einhergeht. Bei einem Trauma kann es sich um Unfälle, das Erleben einer Naturkatastrophe, aber auch das Erfahren von psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt handeln.
Symptomatisch zeigt sich eine Traumafolgestörung häufig in einer sogenannten Symptomtrias aus Wiedererleben des Erlebten in der Gegenwart, Übererregtheit und Vermeidungsverhalten: Wiedererleben äußert sich z.B. in Flashbacks, Intrusionen oder Albträumen. Übererregtheit kann sich zeigen in erhöhter Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit, Gereiztheit, in Konzentrationsproblemen oder Schlafstörungen. Zu Vermeidungsverhalten gehören z.B. die Vermeidung von Orten, Situationen, Personen u.ä., die im Zusammenhang mit dem Trauma stehen, aber auch die Vermeidung von Gedanken und Gefühlen, was zu emotionaler Taubheit, Leere und Gleichgültigeit führen kann. Häufig erleben Menschen auch vermehrt Angst oder Panik, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, Ärger und Wut, Scham- und Schuldgefühle, Ekel.
Handelt es sich bei dem Trauma nicht um ein einmaliges Ereignis, sondern um über einen längeren Zeitraum wiederkehrende Traumatisierungen, können über diese Symptomtrias hinaus weitere Beschwerden hinzukommen. Dabei handelt es sich um Schwierigkeiten der Affektregulation, d.h. den Betroffenen fällt es schwer, Art, Dauer und Intensität ihrer Gefühle, z.B. Ärger, zu beeinflussen. Zudem ist die Art und Weise, wie man sich selbst wahrnimmt, zum Negativen verschoben und von Gefühlen geprägt wie Minderwertigkeit, Unterlegenheit, Scham, Schuld und Ekel und Versagen, insbesondere in Bezug auf das Erlebte. Auch die Fähigkeit, dauerhafte Beziehungen zu führen, ist beeinträchtigt; Vertrauen zu fassen oder Nähe zu ertragen, kann schwer fallen.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Folgeerscheinungen von Traumatisierungen mit unterschiedlichen Methoden gut behandelbar sind. Dabei gliedert sich die Behandlung von Traumafolgestörungen in der Regel in drei Phasen. Die erste Phase ist geprägt von der Förderung von Sicherheit, Stabilisierung und Ausbau von Ressourcen. In der zweiten Phase geht es um die Auseinandersetzung mit dem Erlebten und in der dritten Phase geht es um die Integration des Traumas in die eigene Lebensgeschichte.
Eine bekannte Methode zur Behandlung von Traumafolgestörungen ist EMDR. EMDR bedeutet Eye Movement Desensitization and Reprocessing, d.h. Desensibilisierung und Nachverarbeitungen durch Augenbewegungen. Wesentliches Element der Traumabehandlung mit EMDR ist die Nachverarbeitung des Erlebten durch bilaterale Stimulation des Gehirns. Der Betroffene folgt dabei, während er sich an das Ereignis erinnert, mit seinen Augen den Fingern des Behandlers, die dieser wiederholt von links nach rechts bewegt. Durch diese Stimulation sollen die Selbstheilungskräfte des Gehirns gefördert und eine Nachverarbeitung und Integration des Erlebten erreicht werden.
Die EMDR-Methode, in den 80er Jahren von F. Shapiro in den USA entwickelt, wird seit Anfang der 90er Jahre auch in Deutschland in der Traumatherapie angewendet und gilt seit 2006 als wissenschaftlich anerkannte Therapiemethode. Die Wirksamkeit der Behandlung mit EMDR wurde durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Etwa 80 Prozent der Betroffenen mit einer klassischen posttraumatischen Belastungsstörung fühlen sich bereits nach wenigen Sitzungen deutlich entlastet.
Quellen:
Angebotenes Behandlungsspektrum
In meiner Praxis in Balingen, Zollernalbkreis, behandle ich nahezu alle psychischen Krankheitsbilder. Die Therapien finden im Einzelsetting statt, bei Bedarf können in einzelnen Sitzungen auch Bezugspersonen eingebunden werden. Im Fokus meiner Arbeit stehen unterschiedliche Methoden der Verhaltenstherapie, zu denen sowohl kognitive Verfahren gehören, aber auch emotions- und erlebnisorientierte Verfahren, wie z.B. Schematherapie oder EMDR.
Bei folgenden Krankheitsbildern und Beschwerden können Sie Unterstützung bei mir finden:
Zwangsgedanken